Spannende Denkwelten interdisziplinär erschlossen

Dreimal habe ich das Kolloquium «Antike und Christentum» im Rahmen meines Studiums absolviert. Und im neuen Semester besuche ich es ganz ohne Absicht auf ECTS-Punkte. Denn die Veranstaltung gehört zum Interessantesten, was das Geschichtsstudium zu bieten hat. Dennoch ist sie unter Geschichtsstudierenden kaum ein Begriff. Zu Unrecht, wie ich meine. Durch einen von gewaltigen Bäumen […]

Die historisch belastete «Deutsche Einheit»

Wie ein Begriff zum Leitsatz der bundesdeutschen Identität wurde – obwohl die Einheitsidee zuvor im deutschen Imperialismus und Nationalsozialismus eine wichtige Rolle spielte. Ein Essay zum Jahrestag des Berliner Mauerfalls.

«Abstimmungen über Minderheiten diskreditieren die Demokratie»

2019 feiert der Elfenbeintürmer (etü) sein 50-jähriges Bestehen. 1976-1977 war Ex-Europarat, alt Nationalrat und Demokratieforscher Andreas «Andi» Gross an der Redaktion beteiligt. Ein Gespräch über Konflikte mit der Seminarleitung, politischen Aktivismus – und über die Geschichte und Zukunft der direkten Demokratie.

Querdenker und Querkirchen – die Geschichte eines Bautypus

Wenn alle den Pfarrer sehen können, kann auch der Pfarrer alle sehen: Ein Kirchenraum sagt viel über eine Gemeinschaft aus – weil er ausser Kunstwerk auch sozialer, politischer und symbolischer Raum ist.

Die glorreichen sieben noch-nicht-UNESCO-Stätten in der Schweiz

Vergangene Woche hat die UNESCO 11 neue Stätten in der ganzen Welt in die Liste ihres Welterbes aufgenommen. Welche Orte und Objekte in der Schweiz würden, zusätzlich zu den bestehenden, die Aufnahme in den renommierten Katalog verdienen?

Reformation, Diplomatie und Vorstädte – Der etü in Genf

Zum ersten Mal überhaupt unternahmen wir vom etü eine gemeinsame Reise. Zu zehnt besuchten wir das für die meisten von uns unbekannte Genf. Michael D. Schmid, der eine nahezu professionelle Exkursion organisiert hat, berichtet von seinen Eindrücken. Vom frühklassizistischen Säulenportikus bis zur postmodernen Underground-Technoparty ist alles dabei. Hier geht es zu den Reiseberichten der einzelnen […]

Dritter Tag: Quer durch die sozialen Schichten und zurück

Die Agglomeration blieb Programm. Der letzte Tag unserer etü-Genève-Reise führte uns zuerst nach Carouge. Die beschauliche Vorstadt von Genève war noch 1760 kaum besiedelt. Doch als das Gebiet im 18. Jahrhundert an Savoyen fiel, das seit Jahrhunderten mit Genève im Disput um die Regionalhegemonie stand, explodierte das Wachstum. Der Herzog von Savoyen und König von […]

Zweiter Tag: Protestantisches Rom und Calvins Lieblingsbier

Der nächste Tag unserer etü-Genève-Reise begann aber bereits um 7:00. Ziel: Reformationsgeschichte, oder Erkundungen im „protestantischen Rom“. Mit dem Tram fuhren wir zum 1917 vollendeten Reformationsdenkmal nahe der Universität. Die Mauer zieren zahlreichen Namen, Statuen und Zitaten der Reformatoren. Die emanzipierte Bürgerschaft von Genève strebte in den 1520er-Jahren nach politischer Unabhängigkeit vom savoyischen Bischof (siehe […]

Erster Tag: Diplomaten-Badge und Sommer-Fondue

Die ersten frühlingshaften Temperaturen hatten an jenem Märzabend offenbar das Reisefieber aufgetaut. Jedenfalls mündete das zunächst lockere Gespräch einiger etü-RedaktorInnen über einen möglichen etü-Ausflug rasch in konkrete Reisepläne. Der entlegenste Winkel der Schweiz – von Winterthur aus gesehen – sollte es sein, aber möglichst mit Direktzug. Da bot sich die heimliche Hauptstadt der Romandie, die […]

«Postfaktisch» – ein gefährlicher oder sinnvoller Begriff?

Der Begriff des Postfaktischen ist einer der populärsten, wenn es um das Analysieren aktueller politischer Geschehnisse geht. Die Wahl Trumps, der Brexit, der Aufstieg der AfD, Andreas Glarners Arena-Auftritte – solche Ereignisse werden schnell als Kinder eines «postfaktischen Zeitalters» bezeichnet. Ist das plausibel? Oder eher gefährlich? Das Pro und Kontra des etü. Hier geht es […]

«Postfaktisch» – ein gefährlicher oder ein sinnvoller Begriff? Das Kontra

Der Begriff des Postfaktischen ist einer der populärsten, wenn es um das Analysieren aktueller politischer Geschehnisse geht. Die Wahl Trumps, der Brexit, der Aufstieg der AfD, Andreas Glarners Arena-Auftritte – solche Ereignisse werden schnell als Kinder eines «postfaktischen Zeitalters» bezeichnet. Ist das plausibel? Oder eher gefährlich? Das Pro und Kontra des etü. Wie schön, dass […]

Reformation: Das Jubiläum als Chance

Die Reformation jährt sich dieses Jahr zum 500. Mal. Bereits an der wachsenden Zahl von Publikationen konnte man das Herannahen des Reformationsjubiläums erahnen. Gestern, mit dem Neujahrstag 2017, begann dieses grosse Ereignis. Ereignis? War die Reformation ein Ereignis? Und ist das Jubiläum eines? Es geschah am 31. Oktober 1517: Ein Augustinermönch schleicht sich durch die […]

Latein: Ja/Nein? – Braucht es ein Lateinobligatorium?

Derzeit wird am historischen Seminar wieder über die Latinum-Pflicht debattiert. Braucht es zwingend Latein, um gute HistorikerInnen hervorzubringen? Oder ist das Obligatorium nicht einfach ein Überbleibsel aus längst vergangen Zeiten? Das Pro und Contra!

Revolutionär und Reaktionär – Die vielen Gesichter des Wilhelm Tell

Der Mythos gilt in den Geisteswissenschaften noch immer als Phänomen, das sich gegen Kritik, Widersprüche und Auseinandersetzung immunisiert, und dadurch statisch und invariabel wird. Der Schweizer Nationalmythos von Wilhelm Tell scheint ein gutes Beispiel hierfür. Ein Blick auf seine Rezeptionsgeschichte regt allerdings zu einem Umdenken hinsichtlich des Wesens des Mythos an.

Pro Lateinobligatorium

Für das Lateinobligatorium sprechen sich ohnehin nur hoffnungslose Traditionalisten und besonders begabte LateinschülerInnen aus… könnte man meinen. Ich muss aber gestehen, dass ich kein sonderlich guter Lateinschüler war, sondern gerademal mit der wenig berauschenden Note 4 durchkam. Trotz des durchaus vorhandenen Interesses an der Sprache, konnte ich dem etwas trockenen Unterricht nicht immer folgen, und […]